Vortrag auf der Integration of Sustainable Energy Expo & Conference (iSEnEC) vom 17.-18.07.2018 in Nürnberg
Generell sind Standardlastprofile nicht geeignet, um die Bedarfskurven für Strom, Trinkwarmwasser und Raumwärme für einzelne Haushalte zu beschreiben. Gerade für die Abschätzung des Potenzials zum PV-Eigenverbrauch und der Auswirkungen des Eigenverbrauchs auf die Netzstabilität ist jedoch der genaue Lastgang des einzelnen Haushalts von großer Bedeutung.
Es wird eine Methodik zur Modellierung realistischer Strom- und Trinkwarmwasserbedarfskurven für typische deutsche Haushalte mit einem agentenbasierten bottom-up-Ansatz vorgestellt. Basierend auf Zeitverwendungsdaten wurden typische Agenten (Rentner, Vollzeit- bzw. Teilzeit-Berufstätige und Kinder) sowie deren typischer Tagesablauf an Wochentagen und freien Tagen bestimmt.
Ein typischer Aktivitätsverlauf einer in Vollzeit berufstätigen Person an Werk- und Feiertagen ist in Abbildung 1 dargestellt.
Abbildung 1: Typischer Aktivitätsverlauf für eine in Vollzeit berufstätige Person an Werk- und Feiertagen aufgeteilt in 10 relevante Aktivitätscluster
Die Verwendung dieser Lastgänge in ein Berechnungstool zur Abschätzung des PV-Eigenverbrauchs macht deutlich, dass Rentner mit einem mittleren Bedarf ohne die Integration eines Speichersystems bereits einen Eigenverbrauch von etwa 34 % erreichen, während Vollzeitbeschäftigte nur eine Quote von 27 % erreichen. Durch die Integration von Speichern steigert sich diese Quote bei Vollzeitbeschäftigten auf 68 % und somit um 41 %, bei Rentnern jedoch nur auf 56 % und somit um lediglich 22 %.
Weitere Informationen zum Lastganggenerator:
Weitere Informationen zum Eigenverbrauchstool:
Untersuchungen der notwendigen Datengrundlage für die Bewertung von PV-Eigenverbrauch:
Weitere Analysen zu Aktivitäten im Haushalt: