18.01.2019

Merit Order der konventionellen Kraftwerke in Deutschland (2018)

Die sortierte Grenzkostenkurve der Stromerzeugung wird als Merit Order (aus dem Englischen für Leistungs-/Wert-Reihenfolge) bezeichnet. Die Kraftwerke werden dabei nach ihren jeweiligen Grenzkosten geordnet. Somit lässt sich für eine gegebene Stromnachfrage zu jedem Zeitpunkt bestimmen, mit welchen Kraftwerken diese Nachfrage am kostengünstigsten gedeckt werden kann. Der durch die Liberalisierung der Elektrizitätsmärkt entstandene Preisbildungsmechanismus  an  der Strombörse sorgt dafür, dass sich die Einsatzplanung der meisten Kraftwerksbetreiber heutzutage nach den am Markt erzielbaren Preisen richtet, wodurch der Merit Order eine signifikante Bedeutung zukommt.

Um die Merit Order der konventionellen Kraftwerke in Deutschland zu erstellen, werden aktuelle Daten bezüglich aller relevanten Kraftwerke inklusive KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) recherchiert. Die Kraftwerksdaten umfassen den jeweiligen Energieträger, elektrischen Wirkungsgrad und Nettoleistung. Damit die Kraftwerke der Reihenfolge nach sortiert werden können, müssen die entsprechenden Grenzkosten bestimmt werden. Dazu werden Brennstoffkosten sowie CO2-Zertifikatskosten über das Jahr 2018 gemittelt. Die Grenzkosten eines jeden Kraftwerks ergeben sich aus der Summe der pro erzeugten elektrischen MWh entstehenden Kosten.

Nun wird die Merit Order gebildet, indem die Kraftwerke aufsteigend nach den errechneten Grenzkosten geordnet und über die kumulierte installierte elektrische Leistung aufgetragen werden. Für das Jahr 2018 ergibt sich die in Abbildung 1 dargestellt Merit Order. Während in der Vergangenheit vorrangig die Brennstoffkosten die Grenzkosten und somit den Kraftwerkeinsatz bestimmt haben, so sind 2018 die hohen CO2-Zertifikatskosten maßgeblich für den Verlauf der Merit Order verantwortlich.

Abbildung 1: Merit Order konventioneller Kraftwerke 2018

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