17.01.2020

Diskussionspapier: Die Rolle der Aggregatoren bei der Erschließung und Vermarktung industrieller Lastflexibilitäten

Serafin von Roon und Christa Dufter haben in dem Discussion-Paper „The Role of Aggregators in Facilitating Industrial Demand Response – Evidence from Germany“ gemeinsam mit den Kollegen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (Jan Stede, Jörn Richstein) und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Karin Arnold und Georg Holz) die Rolle der Aggregatoren bei der Erschließung und Vermarktung industrieller Lastflexibilitäten untersucht.

Die Analyse wurde im Rahmen des Projektes Kopernikus SynErgie durchgeführt.

Die industrielle Lastflexibilisierung kann eine wichtige Rolle beim Ausgleich der wachsenden intermittierenden Erzeugung aus erneuerbarer Energien einnehmen. Dieses Paper analysiert hierbei die Rolle der Aggregatoren, die als Vermittler zwischen den industriellen Teilnehmern und dem Strommarkt auftreten. Basierend auf den Ergebnissen von halbstrukturierten Interviews mit den relevantesten deutschen Demand-Response-Aggregatoren sowie einer Stakeholder-Online-Befragung wurde die Rolle der Aggregatoren bei der Überwindung von Hindernissen für die Erschließung und dem Einsatz industrieller Lastflexibilisierung betrachtet.

Es konnte gezeigt werden, dass eine zentrale Rolle der Aggregatoren darin besteht, zunächst das Bewusstsein in den Industriebetrieben für die Potenziale der Lastflexibilisierung zu schärfen und die Schlüsselakteure in den Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen. Darüber hinaus wurde eine Taxonomie entwickelt, mit der der ökonomische Wert der verschiedenen funktionalen Rollen der Aggregatoren einsortiert werden kann.

Es konnte festgestellt werden, dass die Art der verschiedenen Dienstleistungen der Aggregatoren sehr heterogen ist und viele einen erheblichen wirtschaftlichen Wert schaffen. Jedoch könnten einige der derzeitigen Funktionen der Aggregatoren obsolet werden, sobald die Marktbarrieren für die industrielle Lastflexibilisierung abgebaut oder das Wissen darüber stärker verbreitet ist.