Dekarbonisierungsstrategien

Dem Industriesektor sind 34 % der energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland im Jahr 2016 zuzuordnen. Die Akteure in diesem Sektor zeigen sich besonders ambitioniert, Strategien zur Emissionsreduktion (sog. „Dekarbonisierungsstrategien“) zu erarbeiten. Die Relevanz, abstrakte Klimaziele mithilfe einer Dekarbonisierungsstrategie in eine konkrete Maßnahmenabfolge zu übersetzen, zeigt sich zum Beispiel in den Diskussionen zum Thema grüne Investments (u. a. beim Weltwirtschaftsforum in Davos und im Rahmen der Entwicklung von EU-Taxonomie).

Jedoch bestehen in diesem Kontext derzeit noch viele Unsicherheiten, wie Klimaschutzmaßnahmen fundiert bewertet, priorisiert, in eine ganzheitliche Dekarbonisierungsstategie eingebettet und somit strukturiert umgesetzt werden können. So stößt die FfE im Rahmen des industriellen Energiemanagements im Austausch mit den Energieverantwortlichen aus der Industrie täglich auf eine Vielzahl an Fragen wie beispielsweise:

  • Welche Gase betrachte ich bei der Emissionsbilanzierung, nur die CO2-Emissionen oder auch andere Treibhausgase (THG)?
  • Welchen THG-Ausstoß hat mein Unternehmen überhaupt?
  • Welche THG-Emissionen entstehen in meiner Lieferkette?
  • Wie bilanziere ich eigentlich THG-Emissionen und wo sind die Grenzen der Bilanzierung?
  • Wo sind die großen Stellhebel zur THG-Einsparung? Und wie kann ich am kostengünstigsten THG-Emissionen einsparen?
  • Kann ich von anderen lernen? Welche „Best Practice“-Beispiele gibt es?

Um diese Fragen zu beantworten und somit aktuell bestehende Hemmnisse zur Ermittlung, Priorisierung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen abzubauen, greift die FfE unter anderem auf folgende hilfreiche und erprobte Methoden zurück:

Methode Kurzbeschreibung Mögliche Einsatzgebiete
Carbon Footprint bzw. Ermittlung der CO2-Emissionen Quantitative Bestimmung und vorgegebene Art zur Berichterstattung der THG-Bilanz auf Unternehmens- bzw. Standortebene (z.B. gemäß GHG Protocol, DIN 14064)
  • Bestimmung des Status Quo der THG-Emissionen als Benchmark
  • Identifikation von „Hot Spots“ von THG-Emissionen
  • Ableitung von THG-Einsparmaßnahmen
Life Cycle Assessment (LCA) bzw. Ökobilanzierung Systematische Analyse und Bewertung der Umweltwirkungen von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus (DIN 14040/44)
  • Umweltberichterstattung
  • Ökologische Optimierung eigener Prozesse
  • Lieferantenauswahl gemäß Umweltwirkungen
  • Bewertung grüner Investments (EU Taxonomie)
 CO2-Verminderungskosten  Kennzahl zur Bewertung der Kosteneffizienz von CO2-Verminderungsmaßnahmen
  • Bewertung der Mehrkosten bzw. Kosteneinsparung von Maßnahmen zur Reduktion von THG-Emissionen
  • Identifikation von kosteneffizienten Maßnahmen
  • Unterstützung bei der Priorisierung von Maßnahmen
Nutzwert-Analyse Bestimmung relevanter Kriterien zum Vergleich von Technologien bzw. Maßnahmen und Gewichtung der Kriterien untereinander
  • Ganzheitlicher Vergleich von Technologien/Maßnahmen
Dekarbonisierungsnetzwerke Netzwerk zur Weiterbildung und zum Austausch von Ideen bzgl. der Erstellung praxisnaher Dekarbonisierungsstrategien
  • Entwicklung einer umsetzbaren Dekarbonisierungsstrategie inkl. Maßnahmensammlung und -priorisierung

Möchten Sie mit Ihrem Unternehmen den nächsten Schritt gehen und eine Dekarbonisierungsstrategie entwickeln, konkretisieren und umsetzen? Wir begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg zur Klimaneutralität.