Zusammenfassung
Durch den Umbau der Energiewirtschaft werden in Deutschland neue Netze benötigt. Sowohl der Ausbau der erneuerbaren Energien als auch die Stilllegung der Kernkraftwerke führen zu einer Verlagerung der Erzeugungsschwerpunkte und damit zu einem Bedarf die Stromnetze auszubauen. Die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft FfE hat in einer Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung wichtige Kenndaten zur deutschen Energiewirtschaft aufbereitet, um die Hintergründe für den vieldiskutierten Netzausbau zu erörtern. Folgende Themen wurden hierbei untersucht:
- Elektrizitätsversorgung in Deutschland
- Versorgungsqualität und -Zuverlässigkeit
- Elektrische Energieübertragung
- Treiber für den Umbau und Ausbau der Netze
- Mehr Leistungskapazität nach dem NOVA-Prinzip
- Ergänzungen zum Um- und Neubau von Netzen
- Ausbaubedarf
Nachfolgend sind die Studieninhalte auszugsweise dargestellt:
Netze
Elektrizitätsnetze verbinden Erzeuger und Verbraucher miteinander. Die auftretenden Energieströme werden über ein hierarchisch aufgebautes Leitungssystem mit unterschiedlichen Spannungsebenen geführt (Abb. 1):
In der Höchst- und Hochspannungsebene speisen Großkraftwerke ein. Da dieser Netzbereich vorwiegend zum Energietransport über größere Strecken eingesetzt wird, spricht man auch vom Übertragungsnetz. Die Verbindung von Städten und Gemeinden, kleineren Kraftwerken sowie industriellen und gewerblichen Abnehmern geschieht über die Mittelspannungsebene. Kleinverbraucher wie Haushalte sind an das Niederspannungsnetz angeschlossen. Dieser Netzbereich wird als Verteilnetz oder Verteilernetz bezeichnet.
Abbildung 1: Vereinfachte Struktur des Stromnetzes, eigene Darstellung nach Stromnetze Berlin, 2013
Versorgungsqualität
Es zeigt sich im europäischen Vergleich, dass der deutsche SAIDI-Index (System Average Interruption Duration Index) mit zu den Besten zählt (Abb. 2). Unternehmen finden diesbezüglich gute Standortbedingungen in Deutschland vor. Nur die Schweiz liegt mit ihrem Wert darunter. Die Slowakei und Rumänien haben dagegen den ungünstigsten SAIDI in Europa. 2009 lag der slowakische SAIDI bei rund 400 Minuten; im gleichen Jahr wurde für Rumänien ein Wert von mehr als 600 Minuten errechnet.
Abbildung 2: SAIDI-Werte 2006-2010 im Mittel
Ausbaubedarf der Netze
Mehrere Studien haben sich mit dem Ausbaubedarf der Netze beschäftigt und die erforderlichen Leitungslängen quantifiziert. Es zeigt sich, dass etwa ab dem Jahr 2020 der bis dahin notwendige Ausbaubedarf mit mehreren Tausend Kilometern eine erhebliche Größenordnung annimmt (vgl. Tab. 1 und Tab. 2).
Tabelle 1: Netzausbaubedarf im Übertragungsnetz laut unterschiedlicher Studien
Tabelle 2: Netzausbaubedarf im Verteilnetz laut unterschiedlicher Studien
Projektzeitraum: | Nov. 2013 – Feb. 2014 |
Projektpartner:
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Endbericht: |
Beitrag "Netzausbau in Deutschland" auf der Internetseite der KAS Endbericht als pdf |