Ziel des Projektes eXtremOS ist die Entwicklung von Methoden, um den Wert von Flexibilität im Spannungsfeld von Bedarf und Angebot zu analysieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Bedeutung der europäischen Strommarktkopplung unter extremen technologischen, regulatorischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Diese Fragestellungen werden in Zusammenarbeit mit der FfE e. V. dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Karlsruher Instituts (ITAS) für Technologie (KIT), den Lehrstühlen für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik (IfE) sowie Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme (ENS) der Technischen Universität München (TUM) und der Agora Energiewende sowie neun Industriepartnern bearbeitet. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren startete am 01.01.2018.
Projektinhalte
Die FfE GmbH erarbeitet federführend die Arbeitsinhalte mit Bezug zum Industriesektor, der Modellierung des Gasmarktes und der Analyse von Auswirkungen für Geschäftsmodelle.
Aufgrund des hohen Anteils des Industriesektors am Endenergieverbrauch der EU (ca. 27 % im Jahr 2014) können disruptive Ereignisse mit Auswirkung auf diesen Sektor einen starken Einfluss auf die Energiesysteme in Europa haben. So können z. B. Szenarien, die eine Erhöhung des Strompreises zur Folge haben, zu einer Abwanderung der Industrie führen. Um die Abbildung solcher Szenarien auf den Industriesektor im Rahmen von eXtremOS zu ermöglichen und die Rückwirkungen auf das Energiesystem quantifizieren zu können, führt die FfE GmbH eine europaweite Abbildung des Industriesektors durch. Zudem wird eine Methode zur vereinfachten Abbildung der Flexiblitäts- und Elektrifizierungspotenziale industrieller Prozesse in Europa entwickelt.
Durch die im Rahmen des Projekts eXtremOS geplanten Erweiterungen des Gasmarktmodells MINGA sollen zukünftige Auswirkungen neuer Produktionsgegebenheiten auf dem Gasmarkt analysiert werden. Hierbei wird der Fokus auf vermehrte Biogas- und Power-To-Gas-Einspeisungen gelegt, die als neue Elemente in das Modell integriert werden müssen. Insbesondere die Fragestellungen, inwieweit Wasserstoff in das vorhandene Erdgasnetz eingespeist werden kann und mit welchen Restriktionen eine Modellierung dieses Vorgangs verbunden ist, werden untersucht.
Schließlich werden die Auswirkungen der Extremszenarien auf Geschäftsmodelle analysiert. Hierzu werden zunächst Typ-Geschäftsmodelle für Anbieter und Nachfrager von Flexibilität definiert. Die Auswirkungen durch Extremszenarien werden dann für spezifische Geschäftsmodelle quantifiziert. Darüber hinaus wird untersucht, ob sich durch einzelne Extrementwicklungen neue Geschäftsmodelle ergeben.
Weitere Informationen zu den Projektinhalten des FfE e.V. finden Sie hier.
Veröffentlichungen:
- FfE Discussion Paper: European Steel with Hydrogen
- EEM 2020 – WEGA and MInGa – Considering regional transmission capacities for global gas market models
- Electrification decarbonization efficiency in Europe – a case study for the industry sector
- Potentials of Variable Renewable Energy Sources and "Low-Hanging Fruits" Electrification in Europe
- Generating energy carrier specific space heating and hot water load profiles at NUTS-3-level in Europe
- Key Factors for scenario generation for energy systems
- Relevance and Potential for Industrial On-Site Electricity Generation on a European Scale
- Electricity consumption of heat pumps for space heating and hot water in the building sector – A comparison between European Countries
- Joint article FfE and TUM on: Meta-analysis of country-specific energy scenario studies for neighbouring countries of Germany
Weitere Informationen: