Dekarbonisierung des deutschen Energiesystems durch sinkenden oder steigenden Stromverbrauch?
Erschienen in:
ET - Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Oktober 2016
Autoren:
Andrej Guminski, M. Sc.,
Dr.-Ing. Serafin von Roon
Zusammenfassung
Spätestens seit der Veröffentlichung des Entwurfs zum "Klimaschutzplan 2050" und des "Grünbuch Energieeffizienz" ist klar, dass die Bundesregierung auf die Sektorkopplung und vor allem auf die Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors setzt, um den Anteil der erneuerbaren Energien in diesen Sektoren zu steigern. Dieser Schritt ist nicht unumstritten und stellt einen Paradigmenwechsel in Wissenschaft und Politik dar, denn auf einmal rückt die Senkung des Bruttostromverbrauchs in den Hintergrund. Es gilt jetzt, klar zu trennen zwischen dem herkömmlichen Stromverbrauch, der weiterhin auf Energieeinspar- und -effizienzpotenziale hin untersucht werden muss, und dem neuen, hier Koppelstrom genannten Stromverbrauch, welcher in Kauf genommen wird, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Da die Betrachtung der Energiewende als rein nationales Projekt zu kurz greift, verdienen mögliche positive und negative Effekte des European Union Emissions Trading System (EU ETS) in Bezug auf diese Neuausrichtung besondere Beachtung.
Abbildung 1: Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch nach Sektoren in TWh
Abbildung 2: Endenergieverbrauch nach Anwendungsarten und Energieverbrauchssegment in TWh
Abbildung 3: Bruttostromverbrauch ausgewählter Energieszenarien zum Jahr 2030 und 2050 und historischer Verlauf 1990 bis 2014 in TWh
Abbildung 4: Theoretisches Substitutionspotenzial (TSP) nach Energieverbrauchssegmenten für 2014 in TWh
Link zum vollständigen Beitrag auf der Website der ET:
Weitere Informationen:
- IERE 2015: Transition towards an All Electric System – A Merit Order of Electrification
- IEWT 2015: Industrielles Power-2-Heat Potenzial